Unter dem Sammelbegriff Kommunen sind Gemeinden, Städte, Kreisfreie Städte und Landkreise zusammengefasst. Rechtlich zählen Kreisfreie Städte und Städte auch als Gemeinden, sie unterliegen der Gemeindeordnung des Freistaates Sachsen.

Im Freistaat Sachsen haben nach 1990 drei grundlegende Gebietsreformen stattgefunden: Die Zahl der Landkreise wurde infolge der 1994/96 stattgefundenen Kreisgebietsreform von 48 Kreisen auf 22 neue Landkreise verringert. Durch die 1998 zum Abschluss gebrachte Gemeindegebietsreform wurde die Anzahl der kreisangehörigen Städte und Gemeinden von 1.622 auf 546 reduziert. Am 1. August 2008 ist das Gesetz zur Neugliederung des Gebietes der Landkreise des Freistaates Sachsen in Kraft getreten. Damit gibt es in Sachsen noch 10 Landkreise sowie die drei Kreisfreien Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig. Durch die Kreisneugliederung sollten Landkreise geschaffen werden, die – auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels – eine gewisse Einheitlichkeit hinsichtlich Größe und Grundstruktur aufweisen. Die Einwohnerzahlen in den neuen Landkreisen liegen zwischen 197.673 im Landkreis Nordsachsen und 337.696 im Erzgebirgskreis (Stand: 2019). Für Sachsen wird bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang zwischen 369 Tausend und 663 Tausend Personen im Vergleich zum Jahr 2018 berechnet.

Die Gemeinden stellen die unterste Ebene der politischen Hierarchie dar. Am 1. Januar 2018 gab es in Sachsen 421 politisch selbstständige Städte und Gemeinden. Diese verteilen sich wie folgt:

  • 169 Städte davon 3 kreisfreie Städte und 166 kreisangehörige Städte
  • 252 kreisangehörige Gemeinden

Von den kreisangehörigen Städten tragen 50 den Titel einer Großen Kreisstadt. 162 Städte und Gemeinden haben sich in 66 Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlossen. 

Etwa 30 Prozent der sächsischen Bevölkerung lebt in Städten mit über 100.000 Einwohnern. Über 40 Prozent der Sachsen sind dagegen in Gemeinden mit unter 3.000 Einwohnern zuhause. 

Kommunalfinanzen

Die Gestaltungsspielräume für die sächsische Kommunalpolitik der Zukunft hängen zum großen Teil von der Finanzausstattung der Kommunen ab. Durch die nach wie vor verhältnismäßig geringen Steuereinnahmen sind die Kommunen in hohem Maße von staatlichen Finanzzuweisungen des sächsischen Landtags abhängig. Zwar nehmen die Steuereinnahmen tendenziell zu und die Zuweisungen sind eher rückläufig, dennoch ist die Abhängigkeit der sächsischen Kommunen vom Land nach wie vor sehr hoch. Die Folge dieser Entwicklung sind geringere Gestaltungsspielräume für die Kreise, Städte und Gemeinden.

Blickt man auf die Verschuldung der öffentlichen Haushalte in Deutschland, so befindet sich der Freistaat in einer ausgezeichneten Position. Sachsen hat im Jahr 2019 mit 1.354.000.000 Euro Gesamtschulden die geringste Schuldenlast im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Bezüglich der Schuldenlast je Einwohner findet sich Sachsen nach Bayern auf dem zweiten Platz ein mit 1773,4 Euro Schuldenlast pro Einwohner. 

Kommunen als Arbeitgeber

Der aus DDR-Zeiten stammende hohe Personalstand der sächsischen Gemeinden und umfangreiche Privatisierungen kommunaler Einrichtungen und Unternehmen bewirkten seit den neunziger Jahren einen drastischen Personalabbau in den Kommunalverwaltungen. Waren 1993 noch 178.320 Menschen in den sächsischen Gemeinden und Gemeindeverbänden beschäftigt, so waren es 2017 noch 74.452 Beschäftigte im kommunalen Bereich. Die Ursache für diese Entwicklung liegt in der Tendenz zur Kommunalisierung von ehemaligen Landeseinrichtungen.

Im Jahr 2017 waren 199.629 Menschen in Sachsen im öffentlichen Dienst beschäftigt, 113.809 davon im Landesbereich und 74.452 im kommunalen Bereich. Die Anzahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst je Einwohner ist in Sachsen verglichen mit anderen Bundesländern vergleichbar gering. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten im öffentlichen Dienst liegt mit 45,6 Jahren (2017) höher als im Bundesdurchschnitt, wobei zu berücksichtigen ist, dass die sächsische Bevölkerung insgesamt vergleichsweise alt ist. Der Frauenanteil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst beträgt 2017 65,0 Prozent..

 1990 2003 2006 
GrößenklasseGemeindenin %Gemeindenin %Gemeindenin %
unter 1.00096959,691,781,6
1.000-3.00044427,321040,321242
3.000-5.000895,513926,612524,7
5.000-10.000593,69317,89017,8
10.000-50.000583,66512,46412,7
über 50.00070,461,261,2
Summe1.626100,0522100,0505100,0
 2011 2018 
GrößenklasseGemeindenin %Gemeindenin %
unter 2.00010221,89321,1
2.000 - 3.0009520,37416,8
3.000 - 5.00010823,110624,1
5.000 - 10.0009420,19722,0
10.000 - 20.000439,2439,8
20.000 - 50.000204,3214,8
50.000 - 100.00030,630,6
100.000 und mehr30,630,6
Summe468100440100
Kreisfreie StädteEinwohnerzahlFläche (km2)
Leipzig587 857298
Dresden554 649328
Chemnitz247 237221